„Gemeinsam – Bürger für Windhagen“ greifen Beschwerden von Bürgern auf“
Wiederholt haben sich Einwohner an Ratsmitglieder der G-BfW gewandt und sich über den Zustand des Bockenbaches beklagt. Daher hat die Fraktion G-BfW dieses Problem auf die Tagesordnung der Ratssitzung am 17.06.2021 setzen lassen.
Eingeladen war zu diesem Tagesordnungspunkt auch Andreas Fulda, Werkleiter des Abwasserwerks der Verbandsgemeinde (VG) Asbach. Er erläuterte zunächst, welche verschieden Entwässerungsmethoden bestehen und erklärte, dass im konkreten Fall ein sogenanntes „Mischsystem“ im Einsatz ist, das heißt, sowohl Schmutz- als auch Niederschlagswasser werden gemeinsam in einem Kanal zur Kläranlage geleitet. Diese Technologie wurde früher häufig eingesetzt, wogegen man bei heutigen Neubaugebieten ausschließlich auf ein sogenanntes „Trennsystem“ setzt.
Herr Fulda erklärte, das Problem der alten Mischsysteme sei, dass bei starkem Regen die Abflussmenge zu groß für die Leitungen wird. Im gesamten Bereich der VG Asbach seien 50 sogenannte Regenentlastungsanlagen gebaut worden, so auch im Bockental. Bei Starkregen staut sich das Volumen, das Abwasser wird über Drosselungsanlagen zur Kläranlage geführt, der Überschuss kann dann im Bach landen. In Mischsystemen ist es völlig normal, dass Regenentlastungs-anlagen überschüssiges Wasser in Gewässer ableiten. Das lasse sich nie ganz vermeiden, erläuterte Fulda. Ergänzend fügte er hinzu, dass Probleme wie im Bockental andernorts so nicht bestehen, ursächlich für die Probleme sei das Alter der in Windhagen im Einsatz befindlichen Anlage.
In diesem Zusammenhang wies Herr Fulda darauf hin, dass die Anlage noch kürzlich von der zuständigen Aufsichtsbehörde (SGD Nord) überprüft worden sei, die Verschmutzungen sind unschön, aber die Anlage entspreche durchaus dem gelten Recht, im Übrigen würde die VG Asbach in dem Bereich regelmäßig Reinigungsarbeiten durchführen.
Zum Ende seiner Ausführungen hatte Herr Fulda aber auch eine gute Nachricht im Gepäck.
Aktuell erfolgt in der VG Asbach eine sog. „Schmutzfrachtberechnung“ für die Abwassersysteme und für die veralteten Regenentlastungsanlagen. Mit dem Ergebnis wird für Oktober 2021 gerechnet. Sobald die Ergebnisse vorliegen, wird der Werksausschuss entscheiden, in welcher Reihenfolge die Anlagen modernisiert werden. Angesichts des Alters der Windhagener Anlage sei damit zu rechnen, dass diese zu den ersten gehöre, die modernisiert werden.
Herr Fulda wies darüber hinaus auf eine mögliche schnellere Zwischen-Maßnahme hin. Man könne auch eine Tauchwand einbauen zu lassen und die Schwellen in der Anlage erhöhen, um kurzfristig die weitere Verschmutzung des Baches zu verhindern. Für diese Maßnahme veranschlagte Herr Fulda einen Betrag von bis zu 15.000 Euro.
Der Gemeinderat verständigte sich im Anschluss darauf, von der vorgeschlagene Zwischen-Maßnahme abzusehen und statt dessen das Ergebnis der laufenden Untersuchung abzuwarten. Herr Fulda wurde gebeten, dem Rat die Ergebnisse zu erläutern, wenn diese vorliegen.
Martin Blanck (G-BfW) bedankte sich ausdrücklich namens seiner Fraktion bei Herrn Fulda für dessen umfassenden und auch für Laien verständliche Ausführungen.